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Welttournee (Cpunkt, Bman, Krösus) – Dabei: Kurt Chalikiopoulos und Ilsemann

Welttournee nur als Aufhänger und Anfang der Tour

1 Texas (Höfingen in)

2 Moskau(bad) – (Osnabrück)

3 Ägypten (zwischen Merzen und Bramsche)

4 Sibirien (bei Elmshorn, tote Hose…)

5 Brasilien (SH, über Californien) Wohnwagenplatz hinterm Deich

 

 

Karte von Niedersachsen und Schleswig Holstein

Quickborn, Mike Krüger (Hamburg, Norderstedt), Rückweg von Brasilien

 

Torfrock in Torfmoorholm (fiktives Dorf)

Sänger Klaus Büchner

Gitarrist Raymond Voß

Bassist Volker Schmidt

Schlagzeuger Stefan Lehmann

 

 

Büttenwarder (fiktives Dorf in Schleswig Holstein)

Kurt Brakelmann & Adsche“ Tönnsen

Stallknecht Kuno (Killerkralle)

Endstation: Hamburg

Rudolf Rock und die Schocker (Zwick)

Udo Lindenberg

Neil London (Gitarre)

Zoff mir Nazis, Rockern, Zeugen Jehovas

 

 

Gitarren, Joints und Dosenbier (Arbeitstitel) – von Manfred Ilsemann

Über historische Fakten und Daten setzt sich der Autor in künstlerischer Freiheit einfach hinweg. Die tun auch nicht wirklich zur Sache, wenn man versuchen muß, Personen, Daten und Orte zusammen zu bringen, die nicht zusammen passen.

Dies ist also eine fiktive Geschichte mit fast richtigen Person und (fast) ganz richtigen Orten zu den falschen Zeiten auf der Jagd nach Jimi Hendrix‘ Gitarre.

Prolog

Mal abgesehen von mehr oder weniger melodiösen Klängen diverser Instrumente hatte man Backstage in der Tui-Arena noch nie solch einen Krach gehört. Christof fluchte lautstark was sein Postorensohngestählter Wortschatz hergab und das war nicht wenig.

„Verdammte Scheiße, so blöd kann doch kein Mensch sein?! Wie kann man eine Gitarre nur halb in das Case legen?! Und wie kann man sich dann auch noch drauf setzen?!“ schrie er Kurt an, der sich dabei relativ gelassen einen Joint baute.

Christof lief Rot an, und das will was heißen, denn das war er schon von Natur aus: Rote Haare, roter Fusselbart und ein orangener Schlabberanzug ließen den Gitarristen von Fury in the Slaughterhouse nicht gerade unscheinbar aussehen, seine 1,90 Meter große, schlacksige Erscheinung würde jetzt nur noch getopt werden, wenn weißer Rauch aus seinen Ohren aufsteigen würde.

Kurt, der seinen Joint mittlerweile in Brand gesteckt hatte und einen tiefen Zug wieder in die Freiheit entließ, hielt Christof die Tüte unter die Nase und meinte: „Keep Cool Alter, erstens war ich das nicht, zweitens ist der Schuldige schon gefeuert und drittens habe ich schon Ersatz besorgt.“

„Ersatz nennst du das? Meine schöne Stratmann-Telecaster kann man nicht ersetzen und das da is` doch bloß `ne ordinäre Fender… Die hat keine Seele, so eine Gitarre wächst mit ihrem Spieler, der Hauch des Genialen zwischen Instrument und Musiker vereinigt sich zu einer vollkommenen Symbiose. Und jetzt? Für‘n Arsch… im Arsch, und wenn ich den Arsch in die Finger kriege, trete ich ihn in den Arsch…“

„Fertig?“ fragte Kurt.

„Fertig,“ antwortete Christof, „drehst du noch ‚ne Tüte? Muß erstmal runter kommen.“

„Du mußt aber noch ‚n Set, das weißt du, oder?“

„Jau, bin ich eben wieder der lustigste auf der Bühne – außer Gero, aber den seine Witze kappiert eh keiner.“

„Haha, na dann… Wegen der Gitarre fällt mir gerade was ein. Du mußt jetzt zwar erstmal diese hier vergewaltigen, aber ich habe vor kurzem mit dem Ilsemann wegen der Weihnachtsfeier gequatscht und der meinte, was von einer Gitarre von Hendrix gehört zu haben, die hier in Deutschland sein soll.“

„Echt?“ Das wär‘ ja `n Hammer. Muß mir eh noch `n paar Comics besorgen. Gut, das wir `n Heimspiel (Klassentreffen) haben, den ruf ich nachher noch an.“

„Mach Morgen. Guck mal auf die Uhr, is` ja nicht jeder `n Rockstar,“ meinte Kurti.

„Auch wieder wahr, erinner‘ mich nachher noch mal. Alter, die knallt aber, die Tüte.“

Christof war tatsächlich ein Rockstar. Er hielt sich zwar nicht für einen solchen, aber Slips und BHs auf der Bühne und stalkende Frauen sagten etwas anderes. Der Rote, wie er allgemein genannt wurde, war Gitarrist einer der besten Bands Deutschlands und, wie alle, die in der Öffentlichkeit standen, leicht paranoid und abergläubig – was er natürlich nie zugeben würde.

Kurt Chalikiopoulos (Welt Tour Kurt, wie er sich selbst nannte) war Hannover weltbester Roadie und Ilsemann Hannovers weltbester Comicverleger und Internetdealer.

Alle drei verband erstens die Musik und zweitens eine Weihnachtsfeier für Bedürftige, die Ilsemann (mit vielen anderen) veranstaltete. Kurt als Bühnentechniker war von Anfang an dabei und Christof, als einer der Repräsentanten seiner Band, auch.

Kapitel 1

Sonntag Nachmittag schlug Ilsemann‘s Handy Alarm. „Na? Ausgeschlafen?“ fragte er Christof, dessen Name auf dem Display zu sehen war. „Moin,“ brummte der, „Geht so, is‘ früh geworden. Ich hätte die Biere nach Kurt seinem Kraut weg lassen sollen.“ Ilsemann lachte, „Hah, ja, ich weiß was du meinst. Darum laß ich meistens das Kraut weg.“

Nachdem Chris‘ Ilsemann das Drama mit seiner Gitarre lang und breit dargelegt hatte und wieder mehrmals das Arschwort gefallen war, kam er zu dem, was ihn Kurt erzählt hatte.

„Shacka (wie man Kurt auch nannte) meinte, du hast was von einer Gitarre von Hendrix gehört, die hier in Deutschland sein soll? Ich brauch was vernünftiges mit >Spirit<, bis Stratmann (C.Punkt‘s WG-Mitbewohner und Gitarrenbauer) mir `ne neue Tapetencaster gebaut hat, das kann aber dauern.“

„Ja, ich verstehe, was du meinst, aber sehr einfach wird das wohl nicht… Was ich weiß, ist, das auf Fehmarn, bei Jimis letzten Auftritt in Deutschland, ein Chase mit Gitarre hier geblieben sein soll – wieso auch immer. Bisher weiß niemand, wo das Teil abgeblieben ist, aber ich könnte mir denken, wer das weiß – Neil London.“

„Wer ist Neil London?“ fragte Chris.

„Ein Veteran von Fehmarn,“ meinte Ilsemann, „Frontmann und Sänger von Fat Matress, und die sind dort zusammen mit Hendrix aufgetreten. Der ist damals in Deutschland geblieben und hatte eine andere Band gegründet. Die sind jahrelang hier getourt, habe drei LPs veröffentlicht und waren zig mal in Hannover, hab sie mehrmals im Domi (Leine Domizil) und im Floh (Flohzirkus) gesehen.“

„Ahso, dann kann ich den auch nich kennen,“ meinte Chris, „du bist `n paar Tage älter…“

„Vielleicht sagt dir ja Rudolf Rock und die Schocker was?“

„Klar, die kenn‘ ich, ich hatte mal `ne Session mit Sammi, aber ich bin nicht so oft in Hamburg.“

„Na, jedenfalls da hat Neil auch `ne Weile mitgespielt und über die, oder andere aus der Hamburger Szene, sollten wir vielleicht raus bekommen, wo er zur Zeit steckt.“

Fähigkeiten

Gepostet am

1. Februar 2020